Was ist eine Schweißdrüsenbehandlung / Hyperhidrose?

Schweißdrüsenbehandlung, Hyperhidrose, Schwitzen

Die physiologische Schweißabsonderung dient der Regulation der Körpertemperatur über die Verdunstung des Sekretes. Schweißdrüsen finden sich in erhöhter Anzahl in den Achselhöhlen, an den Handflächen, den Fußsohlen, im Nacken oder im Gesicht. Bei manchen Menschen findet an diesen Körperpartien jedoch auch völlig unabhängig von körperlicher Tätigkeit oder Temperatur eine übermäßige Schweißbildung statt. Gerade die erhöhte Schweißproduktion im Bereich der Achseln, wegen der sichtbaren Flecken an der Kleidung, oder an den Händen wird bei gesellschaftlichen Aktivitäten als sehr unangenehm empfunden.

Zur Behandlung des übermäßigen Schwitzens stehen unterschiedlich aufwändige Verfahren zur Verfügung. Eine einfache, rasterartige Injektion von Botulinumtoxin A (Botox®, Dysport®) in die entsprechenden Hautareale bewirkt eine Unterbrechung der stimulierenden Signalübertragung an die Schweißdrüsen und verhindert so die Schweißabsonderung. Botulinumtoxin A wird bei dieser Art der Anwendung innerhalb von 6-10 Monaten durch körpereigene Prozesse schrittweise abgebaut. Die Behandlung kann dann erneut vorgenommen werden. Eine Allergietestung ist in aller Regel nicht notwendig.

Schweißproduktion, Botulinumtoxin, Schwitzen

Ein längerfristiger Effekt wird dagegen durch eine Saugkürettage erzielt. Diese Methode ist im Bereich der Achseln anwendbar und ähnelt im Vorgehen einer Fettabsaugung, Liposuktion. Hierbei findet nur mit Einschränkung eine direkte Absaugung der Schweißdrüsen statt, da diese Drüsen als Hautanhangsgebilde fest in der Lederhaut (Dermis) verankert sind. Vielmehr werden jedoch bei der Absaugung des Unterhautfettgewebes durch die Bewegungen der Saugkürette die feinen Nervenfasern durchtrennt, welche die Signale für eine Schweißabsonderung übertragen. Das Ergebnis stellt sich langfristig als stabiler dar, muss bei einigen Patienten aber nach 2-3 Jahren wiederholt werden.

Liegen medizinische Gründe für Erkrankungen vor, welche eine vermehrte Schweißproduktion hervorrufen, sollten diese vor einer Schweißdrüsenbehandlung abgeklärt werden. Alle Verfahren der Schweißdrüsenbehandlung sind sowohl für Frauen wie für Männer gleichermaßen geeignet.

Botulinumtoxin-A findet außerdem seit Jahren erfolgreich in der Faltentherapie und der Therapie der Migräne seine Anwendung. Neueste Studien weisen zudem auf vielversprechende therapeutische Möglichkeiten beim männlichen Haarausfall, Alopezie, hin.

Weitere detaillierte Informationen über die Anwendung mit Botulinumtoxin A finden Sie auf den Seiten der Faltenbehandlung.

Alles rund um die Schweißdrüsenbehandlung

OP-Dauer

20 – 30 min, je nach Anzahl der Botulinumtoxin A-Injektionen
Eine Saugkürettage erfolgt immer im Operationssaal. Mit dem Verfahren der Absaugung beträgt die Dauer der Behandlung in der Regel 0,5 – 1 h.

Anästhesie

Auf Wunsch oberflächliche Betäubung mittels spezieller Salben
Eine Saugkürettage erfolgt in der Regel in Lokalanästhesie oder leichtem Schlaf. Auf Wunsch ist auch eine Vollnarkose möglich.

Klinikaufenthalt

Ambulant

Schnittführung

Botulinumtoxin A wird über Injektionen mit kleinen Kanülen appliziert. Für die Saugkürettage sind winzige Inzisionen für die feinen Absaugkanülen am Rand der schweißdrüsentragenden Areale notwendig.

Hautverschluss

Nicht-resorbierbares Fadenmaterial

Drainagen

Keine Drainagen bei Schweißdrüsenbehandlung

Nach der Behandlung

Anwendung von Kühlkompressen, Pflasterverband nach Saugkürettage bis zum Fadenzug, Fädenziehen nach 5 Tagen

Arbeitsfähigkeit / Gesellschaftsfähigkeit

Nach Botulinumtoxin A-Injektionen: sofort
Nach Saugkürettage nach 5 – 7 Tagen

Sport

Nach Botulinumtoxin A-Injektionen: sofort,
Nach Saugkürettage nach 1 – 2 Monaten

Bei einigen Erkrankungen kann eine Anwendung von Botulinumtoxin A oder auch eine Saugkürettage nicht oder nur nach sehr strenger Indikationsprüfung für eine Schweißdrüsenbehandlung erfolgen:

  • Bei neurologischen Erkrankungen
  • Bei muskulären Erkrankungen
  • Einnahme blutverdünnender Medikamente
  • Diabetes mellitus
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Störungen der Schilddrüsenfunktion

Ihr Arzt wird Sie im Beratungsgespräch nach diesen Erkrankungen bzw. Risikofaktoren fragen.

Unerwünschte Begleiterscheinungen lassen sich, wie bei jedem operativen Eingriff, nicht gänzlich ausschließen. Ihre behandelnden Ärzte werden Ihnen nach der Operation betreuend zur Seite stehen, damit die Heilungsphase ohne Probleme verläuft.

Seltene, aber mögliche Komplikationen

  • Blutergüsse
  • Länger anhaltende Schwellungen,

Was dürfen Sie erwarten?


Ihr Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie wird vor dem Eingriff mit Ihnen besprechen, ob Ihre Erwartungen realistisch sind und ob sich eine bestimmte Methode der Schweißdrüsenbehandlung für das von Ihnen gewünschte Ergebnis eignet. Physiologische Gegebenheiten Ihrer Haut werden dabei im Beratungsgespräch berücksichtigt. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen dafür individuell alle operativen Möglichkeiten erläutern.

Zögern Sie nicht, noch offene Fragen anzusprechen und nehmen Sie sich Zeit und Ruhe für Ihre Entscheidung Ihre persönliche Zufriedenheit ist wichtig.

Was kostet eine Schweißdrüsenbehandlung?

Eingriffe der ästhetischen Chirurgie werden in aller Regel von keiner Krankenkasse getragen.

Ein erstes Beratungsgespräch ist kostenfrei. Nach dem Gespräch erstellen wir Ihnen einen detaillierten, auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Kostenvoranschlag.

Wichtiger Hinweis: Bei ästhetischen Operationen kann Sie Ihre Krankenkasse im Falle von Komplikationen in angemessener Höhe an den auftretenden Kosten beteiligen. Als Schutz vor solchen Krankenkassenforderungen kann von Ihnen vor einem ästhetischen Eingriff eine Folgekostenversicherung abgeschlossen werden.

Über die Kostenfrage bei plastisch-rekonstruktiven Eingriffen informieren Sie Ihre behandelnden Ärzte gesondert.

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