Hormonverschiebungen, Stoffwechselerkrankungen, Medikamente, Anabolika und übermäßiger Alkoholgenuss können auch beim Mann zur Entwicklung einer weiblichen Brust führen. Neben dem optischen Verlust der männlich flachen und muskulär geformten Brustsilhouette klagen die von der Frauenbrüstigkeit betroffenen Patienten zudem oftmals über Schmerzen an der veränderten Brustdrüse. Tritt eine seltene einseitige Vergrößerung der Brust auf, muss auch beim Mann an einen Brustdrüsentumor gedacht und dieser im Vorfeld abgeklärt werden.

Vor einer Gynäkomastie-Operation wird zunächst untersucht, ob die veränderte Brust überwiegend Drüsengewebe oder mehr Fettgewebe enthält und wie ausgeprägt sich der umschließende Hautmantel darstellt. Überwiegen die Fettgewebsanteile, kann die Behandlung mittels Fettabsaugung (Liposuktion) erfolgen. Liegt vermehrt Drüsengewebe vor, kann dieses über eine kleine Inzision unterhalb der Brustwarze entfernt werden. Die Konturen werden dann mittels Absaugung geglättet, um die natürlich flache und männliche Silhouette der muskulären Brust wiederherzustellen. Zieht sich dabei in sehr seltenen Fällen die Haut auf Grund ihrer elastischen Eigenschaften nicht ausreichend zurück, kann hier zusätzlich eine narbensparende Straffung des Hautmantels erfolgen.

Jedes entnommene Brustdrüsengewebe, auch beim Mann, wird feingeweblich auf Veränderungen untersucht.

Alles rund um die Operation

OP-Dauer

2 h

Anästhesie

Vollnarkose

Klinikaufenthalt

Stationär, 1 – 2 Nächte

Schnittführung

Bei Fettabsaugung 2 kleine Inzisionen an der äußeren Brustbasis und am Brustwarzenrand
Bei Drüsenresektion narbensparende Inzision halbkreisförmig um den Brustwarzenhof
Bei Hautstraffung Inzision vom Brustwarzenhof senkrecht zur Unterbrustfalte

Hautverschluss

Mit resorbierbaren und nicht-resorbierbaren Fäden

Drainagen

1 Drainage je Brust

Nach der OP

Polsternder Kompressions-Brustverband postoperativ für 2 – 4 Tage
Fäden ziehen nach 10 – 14 Tagen
Tragen eines Kompressionsgurts für 6 – 8 Wochen (Beratung zu Größen und Modellen vor der Operation)

Gesellschaftsfähigkeit / Arbeitsfähigkeit

Nach ca. 1 – 2 Wochen, normale Arbeitsfähigkeit nach 2 – 3 Wochen

Sport

Nach etwa 3 Monaten bei vollständig abgeschlossener Wundheilung

Bei folgenden Erkrankungen bzw. Risikofaktoren kann die Gynäkomastie-Operation nur nach strenger Indikationsprüfung durchgeführt werden:

  • Nach Voroperationen und Voruntersuchungen an der Brust
  • Hauterkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ihr Arzt wird Sie im Beratungsgespräch nach diesen Erkrankungen bzw. Risikofaktoren fragen.

Unerwünschte Begleiterscheinungen lassen sich, wie bei jedem operativen Eingriff, nicht gänzlich ausschließen. Ihre behandelnden Ärzte werden Ihnen nach der Operation verständliche Anleitungen geben, damit die Heilungsphase ohne Probleme verläuft.

Seltene, aber mögliche Komplikationen

  • Blutergüsse und Schwellungen
  • Länger sichtbare Narben
  • Veränderte Empfindlichkeit der Brustwarzen
  • Mögliche Asymmetrien
  • Erneutes Auftreten der Gynäkomastie (Rezidiv)

Was dürfen Sie erwarten?

Brustdrüse; Plastische Operation

Ihr Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie wird vor der Operation mit Ihnen besprechen, ob Ihre Erwartungen realistisch sind und welcher der genannten Eingriffe sich an Ihrer Brust für das von Ihnen gewünschte Ergebnis eignet. Die anatomischen Parameter Ihrer Brust werden vor der Operation genau vermessen und individuelle Faktoren wie eventuelle Asymmetrien, Größe und Form der Brust werden im Beratungsgespräch berücksichtigt. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen dafür individuell alle operativen Möglichkeiten erläutern. Zögern Sie nicht, noch offene Fragen anzusprechen und nehmen Sie sich Zeit und Ruhe für Ihre Entscheidung. Ihre persönliche Zufriedenheit ist wichtig.

Was kostet eine Gynäkomastieoperation?

Ästhetische Behandlungen sind keine Heilbehandlung und die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse nicht erstattet.

Ein erstes Beratungsgespräch ist kostenfrei. Nach dem Gespräch erstellen wir Ihnen einen detaillierten und auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Kostenvoranschlag.

Wichtiger Hinweis: Bei ästhetischen Operationen kann Ihre Krankenkasse Sie im Falle von Komplikationen in angemessener Höhe an den auftretenden Kosten beteiligen. Als Schutz vor solchen Krankenkassenforderungen kann von Ihnen vor einem ästhetischen Eingriff eine Folgekostenversicherung abgeschlossen werden.

Liegen jedoch medizinische Gründe für Erkrankung vor, welche eine Frauenbrüstigkeit beim Mann hervorrufen, kann die private Krankenversicherung die Kosten des Eingriffs übernehmen. Über die Kostenfrage bei plastisch-rekonstruktiven Eingriffen informieren Sie Ihre behandelnden Ärzte gesondert.

© CHHG