Was ist Eigenfetttransplantation am Körper (Lipofilling)?
Als vielversprechende Alternative zu Silikonimplantaten kann eine Brustvergrößerung auch durch die Transplantation körpereigenen Fettgewebes erfolgen. In der Regel sind mehrmalige Transplantationen notwendig, um eine formschöne, typgerechte und natürlich wirkende Volumenvergrößerung der Brust zu erzielen. Dieses Verfahren bietet sich vor allem für jene Patientinnen an, welche bewusst auf das Einbringen von körperfremdem Material wie Silikonimplantate verzichten möchten. Neben der Verbesserung der Projektion behält die Brust ihre natürliche Haptik. Eine Eigenfettunterfütterung kann in jedem Lebensalter erfolgen.
Bei einer Brustvergrößerung mittels Eigenfett wird zunächst Fettgewebe durch Absaugung, Liposuktion, aus lokalen oberflächlichen Fettdepots von den Flanken, der Hüfte oder den Oberschenkeln gewonnen. Im Operationssaal wird das körpereigene Fettgewebe aufbereitet, um eine möglichst hohe Einheilungsrate zu erzielen. Mittels spezieller Kanülen wird die Brust dann in mehreren Etagen unterfüttert. Etwa ein Viertel des transplantierten körpereigenen Fettes wird durch den Körper abgebaut. Dadurch können bis zur gewünschten Brustgröße weitere Transplantationen im Abstand von mindestens 6 Monaten notwendig sein.
Alles rund um die Operation
OP-Dauer
1,5 – 2 h
Anästhesie
Vollnarkose
Klinikaufenthalt
Stationär, 1 Nacht
Schnittführung
Winzige Inzisionen für die feinen Absaugkanülen im Bereich überschüssiger Spender-Fettdepots zur Gewinnung von Eigenfett
Transplantation des Eigenfetts durch minimale Inzisionen am Rand der Brustbasis oder des Brustwarzenhofs
Hautverschluss
Nicht-resorbierbare Fäden
Drainagen
Nicht notwendig
Nach der OP
Stützender Pflasterverband postoperativ
Fäden ziehen: nach 5 Tagen
Tragen eines speziellen BHs für 4 – 6 Wochen (Beratung zu Größen und Modellen vor der Operation), evtl. Verordnung von Kompressionswäsche (spezielle Mieder oder Strumpfhosen) im Bereich der Spenderareale für 4 – 6 Wochen
Gesellschaftsfähigkeit / Arbeitsfähigkeit
Nach ca. 14 Tagen, normale Arbeitsfähigkeit nach 2 – 3 Wochen
Sport
Nach etwa 3 Monaten bei vollständig abgeschlossener Wundheilung
Bei folgenden Erkrankungen bzw. Risikofaktoren kann eine Unterfütterung durch Eigenfetttransplantation nicht oder nur nach strenger Indikationsprüfung durchgeführt werden:
- Nach Voroperationen und Voruntersuchungen an der Brust
- Brustkrebs in der Familie
- Diabetes mellitus
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Rauchen
Ihr Arzt wird Sie im Beratungsgespräch zur Eigenfetttransplantation nach diesen Erkrankungen bzw. Risikofaktoren fragen.
Unerwünschte Begleiterscheinungen lassen sich, wie bei jedem operativen Eingriff, nicht gänzlich ausschließen. Ihre behandelnden Ärzte werden Ihnen nach der Operation verständliche Anleitungen geben, damit die Heilungsphase ohne Probleme verläuft.
Seltene, aber mögliche Komplikationen der Eigenfetttransplantation
- Blutergüsse und Schwellungen
- mögliche Asymmetrien
- Entzündungen
- Verkapselungen
Was dürfen Sie vor einer Eigenfetttransplantation erwarten?
Ihr Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie wird vor der Operation mit Ihnen besprechen, ob Ihre Erwartungen realistisch sind und ob sich ein vergrößernder Eingriff an Ihren Brüsten mittels Eigenfett für das von Ihnen gewünschte Ergebnis und die gewünschte Größe eignet. Die anatomischen Parameter Ihrer Brust werden vor der Operation genau vermessen und individuelle Faktoren wie eventuelle Asymmetrien, Größe und Form der Brüste werden im Beratungsgespräch berücksichtigt. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen dafür individuell alle operativen Möglichkeiten erläutern. Zögern Sie nicht, noch offene Fragen anzusprechen und nehmen Sie sich Zeit und Ruhe für Ihre Entscheidung. Ihre persönliche Zufriedenheit ist Ihren Ärzten wichtig.
Was kostet eine Eigenfetttransplantation?
Eingriffe der ästhetischen Chirurgie werden in aller Regel von keiner Krankenkasse getragen.
Liegt jedoch ein medizinischer Grund vor, wie eine fehlentwickelte Brust oder eine deutliche anlagebedingte Asymmetrie der Brüste oder nach Brustkrebs, kann die private Krankenversicherung die Kosten einer Eigenfetttransplantation übernehmen. Bitte informieren Sie sich hierzu unter den Rubriken Korrektur angeborener Fehlbildungen der Brust und Rekonstruktive plastische Chirurgie.
Die Behandlungskosten variieren nach den für Sie in Frage kommenden Behandlungsmöglichkeiten, den dafür notwendigen Untersuchungen und der Dauer des stationären Aufenthaltes.
Gern wird Ihnen vorab ein detaillierter Kostenvoranschlag erstellt, der alle voraussichtlichen Kosten enthält.
Zudem sollten Sie wissen:
Ihre Krankenkasse kann Sie im Falle von Komplikationen nach einer ästhetischen Operation in angemessener Höhe an den auftretenden Kosten beteiligen. Als Schutz vor solchen Krankenkassen-forderungen kann von Ihnen vor einem ästhetischen Eingriff eine Folgekostenversicherung abgeschlossen werden.
Über die Kostenfrage bei plastisch-rekonstruktiven Eingriffen informieren Sie Ihre behandelnden Ärzte gesondert.
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